Kurz nach dem morgendlichen Kaffee und nur zwölf Stunden nach dem Abschlusstraining am Freitagabend, brach die erste Mannschaft der DJK zum Auswärtsspiel ins 150 km entfernte Regenstauf auf. Im Gegensatz zum letzten Heimspieltag, bei dem Coach Reichold noch die Qual der Wahl hatte, welche der dreizehn Spielerinnen auf dem Feld stehen sollte, stellte sich die Mannschaft dieses Mal quasi von allein auf. Neben zwei terminlich verhinderten Spielerinnen, fielen weitere drei Mädels aufgrund von Verletzungen aus und man reiste mit lediglich acht Spielerinnen an. Da der DJK nur noch eine etatmäßige Außenangreiferin zur Verfügung stand, musste kurzerhand Marlen Roppelt innerhalb von einer halben Stunde Training umgeschult werden. Zusätzlich zur erschwerten Personallage, standen die Mädels nach der Pleite gegen Fürth etwas unter Druck und konnte auch unter der Woche im Training nicht vollends überzeugen. Gegen den Tabellendritten aus Regenstauf wäre für viele daher bereits ein Punkt schon ein Riesenerfolg gewesen.
TB/ASV Regenstauf II - DJK 0:3 (25:27, 18:25, 16:25)
Vielleicht war es genau diese geminderte Erwartungshaltung, die der DJK in dieser Situation etwas den Druck nahm. Merkte man den Mädels während dem Heimspiel gegen Fürth noch zu jeder Sekunde die Last des „Gewinnen Müssens“ an, so gingen die Eggolsheimerinnen die heutige Partie von Beginn an deutlich gelöster an. Die heimischen Oberpfälzerinnen konnten im ersten Satz zwar schnell mit sechs Punkten in Führung (8:14) gehen, doch im Gegensatz zu vielen anderen Spieltagen hing der Kopf der Mädels zu keiner Sekunde. Vielmehr konnte man mit guter Laune und einer deutlich verbesserten Annahme und Feldabwehr den Rückstand Punkt für Punkt verkürzen. Pünktlich zur Crunchtime des ersten Durchgangs glich die DJK erstmals zum 22:22 aus und ging kurz danach sogar in Führung. Nach zwei vergebenen Satzbällen und ersten bösen Erinnerungen an die Nervenschwäche der Mädels in engen Situationen, straften sie die wenigen Zuschauer allerdings lügen und nutzten ihre dritte Chance zum 27:25 Satzgewinn. Dabei war bei den Eggolsheimerinnen im Angriff und Block sogar noch deutlich Luft nach oben.
Mit zurückgewonnener Selbstsicherheit kehrte die DJK auf das Spielfeld zurück und zeigte vom ersten Punkt an, dass man sich an diesem Samstagmittag nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen wollte. Durch ein deutlich verbessertes Blockspiel, in Kombinationen mit leichten
Anpassungen im Stellungsspiel der Feldabwehr, bekam man die starken Angriffe der Regenstaufer immer besser in den Griff. Zusätzlich schlugen die Angriffsschläge der Eggolsheimer-Angreiferinnen immer regelmäßiger im Feld der Regenstaufer ein. Mitte des zweiten Satzes führte die DJK somit folgerichtig mit sechs Punkten und steuerte auf einen sicheren Punktgewinn zu. Dann allerdings passierte das, was den Mädels diese Saison schon öfters zum Verhängnis wurde: eine Aufschlagserie des Gegners. In diesem Fall wurden es insgesamt
sieben mehr oder weniger direkte Servicewinner in Folge, wodurch die Heimmannschaft ihrerseits den Satz drehen konnte und mit 16:15 die Führung übernahm. Erneut kamen böse Erinnerungen an das letzte Wochenende auf, doch die Reaktion der Eggolsheimerinnen an diesem Tag kam im Stile eines Spitzenteams. Nicht mit Kampf und Krampf, sondern durch einen schön herausgespielten Punkt nach dem anderen konnte sich die DJK in dieser Phase beinahe spielend leicht erneut absetzen und versenkte beim Stand von 24:18 ihren ersten Satzball zum verdienten 2:0. Im Nachhinein betrachtet war es wohl genau diese Phase, die die Gegenwehr des Gegners endgültig brach. Im dritten Satz lief es bei den Eggolsheimerinnen dann wie am Schnürchen: Tolle Angriffsbälle und Abwehraktionen auf der einen Seite, immer mehr Leichtsinnsfehler auf der anderen Seite. Als Elisabeth Bongartz nach knapp achtzig Minuten Spielzeit zum Aufschlag trat und die Regenstauferinnen ihren Sideout Zentimeter neben dem Spielfeld platzierten, war es so weit. Mit 25:16 ging der dritte Satz an die Mädels, die das Spiel damit souverän mit 3:0 für sich entscheiden konnten. Der Jubel bei allen zehn mitgereisten Spielerinnen und Trainern kannte keine Grenzen und nachdem man sich lokales Bier aus dem nahegelegenen Getränkemarkt organisieren konnte, wurde gebührend auf diese hervorragende Leistung angestoßen.
Mit drei absolut überraschenden, aber deshalb umso erfreulicheren drei Punkten, beenden die Mädels also diesen neunten Spieltag der Landesliga Nordost. Damit bewiesen sie sich nicht nur, dass man, mit Ausnahme der Top 2 dieser Liga, mit jedem mithalten kann, sondern merzten auch die Schlappe der Vorwoche aus. Mit nun dreizehn Punkten und damit sieben Punkten Vorsprung auf die Relegationsplätze, konnte die DJK einen weiteren großen Sprung in Richtung Klassenerhalt machen. Nun hoffen die Coaches innerhalb der kommenden zwei Wochen auf die Rückkehr der einen oder anderen Spielerin, denn anschließend geht es zum vielleicht vorentscheidenden Auswärtsspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Hahnbach (So, 16.02). Sollte die DJK auch dieses Spiel erfolgreich gestalten, müsste den Mädels vom Eggerbach der Klassenerhalt kaum noch zu nehmen sein. Bis dahin werden alle akribisch weiterarbeiten und sich bestmöglich auf die anstehenden Aufgaben vorbereiten.












